Bildchronist des alten Frankfurt (1820 – 1893)
"Frankfurt, ewige Baustelle, das traf im 19. Jahrhundert genauso zu wie heute. Damals veränderte sich das Stadtbild in einer zuvor unbekannten Geschwindigkeit. Mit der industriellen Revolution wuchs die Stadtbevölkerung und mit ihr die Stadt. Die Bauspekulation und der Durchbruch von Verkehrsadern und Eisenbahntrassen prägten den Städtebau. Die Infrastruktur wurde "saniert" oder modernisiert, das heißt oft verschwanden ganze Wohnviertel. Auf diese Entwicklung reagierte Carl Theodor Reiffenstein. In Bildern und Beschreibungen versuchte er, die von Abrissen bedrohten Gebäude und das sich wandelnde Stadtbild festzuhalten. Nicht als Fotograf, sondern als Maler und Historiker schuf er zwischen 1836 und 1893 rund 2.000 Zeichnungen und Aquarelle und füllte fast 2.400 Seiten mit handschriftlichen Notizen, in denen er die Geschichte und den sich wandelnden Zustand der Bauwerke festhielt. In seiner "Sammlung Frankfurter Ansichten" entwarf er etwas, was man als "Psychogeographie" bezeichnen könnte – einen persönlichen sozialen Erinnerungsraum der Stadt." (aus dem Ankündigungstext des HMF)
Für die teilweise sehr kleinen Bildformate mit ähnlichen Inhalten wurde das Clusterprinzip angewandt: Die Bilder wurden auf den Ausstellungswänden teilweise eng gruppiert. In Kombination mit der Präsentation von teils großen, freistehenden dreidimensionalen Objekten ergibt sich ein reizvoller Kontrast zur Kleinteiligkeit der Zeichnungen und Aquarelle.
AUFTRAGGEBER: Historisches Museum Frankfurt
AUSSTELLUNGSORT: Historisches Museum Frankfurt
ZEITRAUM: 12. November 2022 bis 12. März 2023
TÄTIGKEIT: Gestaltung, Planung, Produktionsbetreuung, Bauleitung
in Zusammenarbeit mit Katja Kirchhoff
KURATOR:INNEN: Wolfang Cilleßen, Aude-Line Schamschula
GRAFIK: Pixelgarten, Catrin Altenbrandt und Adrian Nießler
FOTOS: © Historisches Museum Frankfurt, Horst Ziegenfusz