In einem Brunnen auf dem Gelände des einstmals bedeutenden Klosters Lorsch (heute Weltkulturerbe) wurden Fragmente von Steinskulpturen und Architekturelemente entdeckt, die dort vermauert waren. Diese Funde bilden den Ausgangspunkt für eine Ausstellung, die die Geschichte der Auffindung und Bergung erzählt sowie der Bedeutung der Steinskulpturen und der Architekturfragmente nachgeht. Neben Säulen- und Chorschrankenfragmenten sind es vor allem die Figurenfragmente, die zunächst Rätsel aufgeben und sich im Verlauf der Erforschung als sogenannte Atzmänner herausstellen, Statuen, oft in Menschengestalt gearbeitet, die dazu dienten, liturgische Bücher zu halten. Die Fragmente dieser Statuen wurden aufwändig zu Figuren rekonstruiert und die inhaltlichen Zusammenhänge sowohl medial als auch grafisch aufbereitet.
Die Ausstellungsarchitektur orientiert die sich im Grundriss an den Bogensegmenten eines Brunnens, die gebogenen Wände sind hintereinander gestaffelt. Im Zentrum befindet sich eine Projektion, in der die Besucher:innen das Abseilen in die Tiefe des Brunnens nachvollziehen können. Hierfür wurden Originalaufnahmen aus dem Brunneninneren zu einer Filmsequenz animiert.
AUFTRAGGEBER: Staatliche Schlösser und Gärten Hessen
AUSSTELLUNGSORT: Zehntscheune, Kloster Lorsch
ZEITRAUM: 12. November 2022 bis voraussichtlich Ende 2026
TÄTIGKEIT: Konzeption, Gestaltung, Planung, Produktionsbetreuung
und Bauleitung in Zusammenarbeit mit Katja Kirchhoff
KURATORINNEN: Katarina Papajanni, Sabine Gutjahr (beratend)
GRAFIK: Anke Meenenga, Hausgrafik, Darmstadt
FOTOS: © Josephine Voß, Oschatz GmbH & Co KG