Meisterstücke

Vom Handwerk der Maler

Vom Mittelalter bis ins frühe 19. Jahrhundert mussten sich Maler in Zünften organisieren, um das Malerhandwerk selbstständig ausüben zu dürfen. In den Zünften wurden Aus­bildung, Qualität und Wettbewerbe geregelt. Zugleich vertraten die Zünfte die Inter­essen ihrer Mitglieder. Mit der Entstehung der Kunstakademien wurde aus der hand­werklichen eine künstlerische Ausbildung. Von dieser kunstsoziologischen Entwicklung erzählt die Ausstellung mit zahlreichen Exponaten und Inszenierungen.
Im Mittelpunkt stehen die Meisterstücke, die angefertigt werden mussten, um den Titel führen zu dürfen. In Frankfurt mussten die Maler ihr Meister- oder Probestück an das Rathaus, den Römer, abgeben. Diese meist großformatigen Gemälde gingen 1878 an das neu gegründete Historische Museum über, das seitdem über diese außerordentliche Sammlung verfügt.

Im Zentrum der Ausstellung befindet sich die Rekonstruktion der Wahlstube des Frankfurter Römers. Der Raum wurde in den 1630er Jahren mit einem frühen Gemäldezyklus ausgestattet, der vermutlich die ältesten bekannten Meisterstücke enthält. Die Wahlstube zählte zu den bedeutendsten Schauplätzen der Reichspolitik. Hier trafen sich die Kurfürsten und ihre Gesandten, um über die Wahl des Kaisers und die sogenannte Wahlkapitulation zu verhandeln. Auch zahlreiche Reichstage und politische Konferenzen fanden in diesem historischen Ambiente statt. An einer Medienstation können die Besucher eine 3D-Rekonstruktion der Wahlstube entdecken und die Bestückung der Wahlstube über mehrere Jahrhunderte nachvollziehen.

Den Frankfurter Meisterstücken werden Arbeiten aus anderen Städten wie Nürnberg, Hamburg, Lübeck und Burghausen sowie Meisterstücke aus anderen Handwerksberufen bis in die Gegenwart gegenübergestellt.

AUFTRAGGEBER: Historisches Museum Frankfurt
AUSSTELLUNGSORT: Historisches Museum Frankfurt
ZEITRAUM: 12.9.2019 bis 19.1.2020
TÄTIGKEIT: Gestaltung, Planung, Produktionsbetreuung, Bauleitung
in Zusammenarbeit mit Katja Kirchhoff und Tonia Bürkle
KURATOR:INNEN: Wolfgang Cilleßen, Aude-Line Schamschula
GRAFIK: Pixelgarten, Catrin Altenbrandt und Adrian Nießler
FOTOS: © Historisches Museum Frankfurt, Horst Ziegenfusz

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